Der Kultursektor verfügt über wertvolle Daten aus Digitalisaten, Musik, Spielplänen und vielem mehr – dieser Datenschatz wächst täglich. Diese Daten sind jedoch oft schwer zugänglich oder isoliert in verschiedenen Institutionen gespeichert. Der Datenraum Kultur bietet eine Lösung, indem er eine sichere digitale Infrastruktur bereitstellt, die es Kulturschaffenden, Kreativen, kulturellen Einrichtungen und Forschenden ermöglicht, ihre Daten effizient und kontrolliert auszutauschen und zu nutzen.
Mit dem Datenraum Kultur schaffen wir eine vernetzte, kooperative und sichere Umgebung, die den Zugang zu kulturellen Schätzen erleichtert und deren Nutzung optimiert.
Der Use Case „Vernetzte Kulturplattformen“ zielt darauf ab, Kulturangebote überregional zugänglich zu machen, indem er prototypisch die regionalen Kulturplattformen OWL live und kulturis miteinander vernetzt. Dies ermöglicht personalisierte Veranstaltungsinformationen, die sowohl Einheimischen als auch Reisenden regionsübergreifend zur Verfügung stehen.
Durch den Datenraum Kultur wird der Austausch zwischen verschiedenen Kulturplattformen erleichtert. Dadurch wird der redaktionelle Aufwand für Kulturtätige reduziert und zugleich die kulturelle Vielfalt besser sichtbar gemacht. Ziel ist es, durch die Vernetzung der Plattformen Mehrwerte für Nutzer:innen zu schaffen, indem Veranstaltungsdaten standardisiert und geteilt werden.
Der vom Software Innovation Campus Paderborn durchgeführte Use Case gliedert sich in drei zentrale Bereiche: Erstens wird ein personalisierter Empfehlungsdienst mithilfe Künstlicher Intelligenz entwickelt, der basierend auf dezentral gespeicherten Nutzerdaten individuelle Veranstaltungsempfehlungen generiert. Zweitens wird ein digitales Dienstleistungsökosystem gestaltet, das die Bedürfnisse von Kulturinteressierten und Kulturtätigen in den Mittelpunkt stellt. Drittens erfolgt die Entwicklung und Validierung von Geschäftsmodellen für Kulturplattformen, um die nachhaltige Finanzierung sicherzustellen.
Anlässlich des 250. Geburtstags von Caspar David Friedrich bringt das Webportal cdfriedrich.de die Werke des bekanntesten Malers der deutschen Romantik zusammen – in einer Kooperation der Hamburger Kunsthalle, der Alten Nationalgalerie der Staatlichen Museen zu Berlin und der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Um Friedrichs Kunst näher zu kommen, bietet das Portal verschiedene multimediale Inhalte und Formate und zeigt so die Potenziale vernetzter Sammlungsdaten auf: Abbildungen, Metadaten, Audio- und Videodateien sowie Werktexte aus verschiedenen Quellen ermöglichen in der Chronik einen breiten Überblick. Shortcuts erschließen prägnant Friedrichs Themen aus heutiger Sicht, und mit den Digitalen Stories können die User:innen tief in einzelne Werke einsteigen. Ein 360°-Rundgang vereint die Daten zu einem digitalen Raumerlebnis und erprobt das Ticketing für digitale Inhalte. Das Webportal wird kontinuierlich weiterentwickelt und ergänzt die Ausstellungen in Hamburg, Berlin und Dresden.
Im vom Deutschen Bühnenverein in Zusammenarbeit mit der Akademie für Theater und Digitalität koordinierten Use Case „Smarte Theaterdienste“ sollen die Verwaltung und der Austausch von Spielplandaten vereinfacht werden, um die Anbindung der Häuser an den Datenraum Kultur zu ermöglichen.
Mit Hilfe einer standardisierten Schnittstelle wird es möglich, Theaterspielpläne einfach digital zu erfassen und automatisiert, beispielsweise in Veranstaltungskalender und Online-Plattformen, zu integrieren. Aktuelle Besetzungen und kurzfristige Änderungen im Spielplan können so in Echtzeit übermittelt werden. Die Vereinfachung des Austausches sowie die Vernetzung von Kulturdaten im Datenraum Kultur eröffnen darüber hinaus perspektivisch viele weitere Anwendungsmöglichkeiten.
Einfachster Zugang zum aktiven Musikmachen, im Unterricht, mit Gleichgesinnten, präsent und online – das bietet die Plattform musiq.me, die gerade unter der Leitung des Hamburger Konservatoriums entsteht.
Musiklehrende und Lernende finden online zueinander, nutzen gemeinsame Ressourcen und begehen neue Wege des Musizierens im digitalen Zeitalter. Mitmachen können Musikschulen, Solo-Selbstständige und Institutionen, die ihren qualitätsgesicherten Angeboten größtmögliche Reichweite verschaffen wollen.
Egal ob Großunternehmen, Museum oder Solo-Selbstständige, unsere Standards gelten für alle: Wir tauschen Daten fair, sicher, souverän und dezentral.
acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften
acatech bringt seine Erfahrungen aus dem erfolgreichen Aufbau des Mobility Data Space ein.
der Behörde für Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg
dem Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik FIT
Fraunhofer FIT erfasst zentrale Anforderungen und Nutzenerwartungen. Es entwickelt technische Unterstützung, die auf die Bedürfnisse der beteiligten Einrichtungen abgestimmt ist.
Das Projekt ist eines von 18 Leuchtturmprojekten der Digitalstrategie der Bundesregierung. Es wird vollständig aus dem Bundesetat für Kultur und Medien finanziert mit einer Laufzeit bis Februar 2025.
weiteren anwendungsfallbezogenen Partnern